Die modernen Stadtmusikanten
Es waren einmal ein Tiger,
eine Ziege, ein Pferd und eine Ratte, die lebten in einem
kleinen Dorf. Eines Tages beschlossen die vier eine Band
zu gründen und durch die Lande zu ziehen.
An einem schönen Sommertag kamen die vier in einer großen
Stadt an. Schon am Stadttor wurden die vier harsch
abgewiesen. So warteten die vier bis zum Abend und
schlichen in einem unbemerkten Augenblick durch einen Riss
in der Stadtmauer
Und schon wurden die vier erschlagen. Die Stadt glänzte
überall in Gold und Silber. Aus einigen Häusern duftete es
herrlich nach Essen. So beschlossen die vier sich einfach
einzuladen.
So klopften sie an eine Tür. Doch als der Hausherr die
vier sah, schloss er die Tür sofort wieder. So ring es den
vieren bei allen weiteren Türen.
Plötzlich bemerkten sie in eine Seitengasse eine offene
Tür. Sie betraten das Haus und da war ein reichlich
gedeckter Tisch. Die vier setzten sich an die Tafel und
fingen an zu essen. Als sie sich genug gesättigt hatten,
trällerten sie noch ein Liedchen und schliefen dann mit
einem Lächeln ein.
Am Morgen wachte das Pferd auf und weckte die anderen.
Etwas hatte sich verändert. Aus dem Haus war eine Hütte
geworden und wenn man aus dem Fenster schaute, sah man nur
Wald. Aber hier war es friedlich, besser als in ihrem Dorf
oder der goldenen Stadt und so beschlossen die vier hier
wohnen zu bleiben.
Deswegen wird es wohl nie eine Band geben. Aber mal
ehrlich: Seit wann verstehen sich ein Tiger, eine Ziege,
ein Pferd und eine Ratte? Genau so was ist nur möglich im
Märchen. Aber wenn man mal in den Alltag schauen würde,
vielleicht gibt es solche Gruppen auch hier.
(c) S. F.
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