Der kleine Hund
nach der englischen Geschichte "Puppies to sale" von Dan Clark
Die Hündin eines Ladenbesitzers in einer Kleinstadt hatte Junge
bekommen. Es waren keine Rassehunde, mit denen man Geld machen konnte,
sodass der Besitzer die zusätzlichen Mäuler schnell los
werden wollte. Als sie acht Wochen alt waren, brachte er über der
Tür zu seinem Laden ein Schild an. Darauf war zu lesen:
Hundewelpen zu verkaufen!
Ein kleiner Junge kam zufällig vorbei und sah das Schild. Da der
Ladenbesitzer gerade an der Tür stand, fragte ihn der Junge: "Was
kosten die Welpen denn?" - "Zwischen 50 und 80 Dollar", sagte der Mann
mürrisch. Der kleine Junge griff in seine Hosentasche und holte
einige Münzen heraus. "Ich habe zwei Dollar und 37 Cents", sagte er,
"darf ich sie mir bitte mal anschauen?"
Der Ladenbesitzer nickte und pfiff nach seiner Hündin. Rasch kam
sie angelaufen und fünf kleine Welpen stolperten tapsig hinter ihr
her. Das war niedlich anzuschauen und dem Jungen ging das Herz auf.
Doch dann sah er einen, der deutlich langsamer war als die anderen,
humpelte und zurückblieb. "Was hat denn der Kleine da hinten?",
fragte der Junge. "Der hat einen Geburtsfehler und wird nie richtig
laufen können", antwortete der Mann.
"Den möchte ich haben!", sagte der Junge. Der Ladenbesitzer
wunderte sich und sprach: "Also ich würde ihn nicht nehmen. Der
wird nie ganz gesund. Aber wenn du willst, schenke ich ihn dir!"
Der kleine Junge wurde sehr wütend. Er blickte dem Mann fest in
die Augen und erwiderte: "Ich möchte ihn nicht geschenkt haben!
Dieser kleine Hund ist jeden Cent wert, genauso wie die anderen auch!
Ich gebe Ihnen jetzt meine zwei Dollar und 37 Cents und jede Woche werde
ich Ihnen einen weiteren Dollar bringen, bis er abbezahlt ist."
Verständnislos schüttelte der Ladenbesitzer den Kopf und
redete auf den Jungen ein: "Ich würde ihn wirklich nicht kaufen.
Überleg es dir doch noch mal! Der wird nie in der Lage sein, mit
dir zu spielen und herumzutoben wie die anderen. Was willst du mit ihm?
Er wird dir keine Freude machen!"
Da zog der Junge sein linkes Hosenbein hoch und sichtbar wurde eine
Metallschiene, die sein verkrüppeltes Bein stützte. Liebevoll
blickte er zu dem Welpen hinüber und sagte: "Ach, das macht mir
nichts aus! Ich kann auch nicht so gut laufen und dieser kleine Hund
wird jemanden brauchen, der ihn versteht und trotz allem gern hat."
Als der Ladenbesitzer das hörte, biss er sich beschämt auf
seine Unterlippe. Tränen stiegen ihm vor Rührung in die
Augen. Er lächelte verlegen, atmete tief durch und sprach: "Mein
Junge, ich hoffe und wünsche mir, dass jedes dieser Hundekinder
einen Besitzer bekommen wird wie dich!"
Im Leben kommt es nicht darauf an, was du hast und was du kannst,
sondern dass dich jemand annimmt und liebt, so wie du bist!